Nachhaltigkeitsbewusstsein und Wissensvermittlung

Impulse - Nachhaltigkeitsbewusstsein und Wissensvermittlung

Nachhaltigkeitsbewusstsein und Wissensvermittlung

Das Vorgehen zur Lösung von Zielkonflikten ist stark von der Ausgangssituation, vor allem dem vorhandenen Nachhaltigkeitsbewusstsein in der jeweiligen Kommune abhängig.
Für alle Kommunen gilt, dass Wissensentwicklung sowie die Schaffung von Nachhaltigkeitsbewusstsein umfassend aufgebaut werden müssen, sowohl in der Schule, im Rahmen der Erwachsenenbildung und in Verwaltung, Wirtschaft sowie Kultur. So entsteht der Kontext, der notwendig ist, um das Ganze zu verstehen. 

Es gilt Basiswissen zu Nachhaltigkeit und zu Kommunen/Kommunalpolitik im schulischen und außerschulischen Bereich zu vermitteln. In den meisten Bundesländern ist Bildung für nachhaltige Entwicklung und demokratische Bildung der kommunalen Ebene in den Schulen nicht prüfungsrelevant. Damit liegt die Wissensvermittlung im Ermessen der Lehrkräfte, erfolgt also eher punktuell denn systematisch im Sinne von notwendiger Bewusstseinsbildung. Hier gilt es anzusetzen.

An berufsbildenden Schulen ist Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht fest im Kerncurriculum verankert, es ist lediglich Bestandteil der Rahmenlehrpläne. Diese enthalten einen Verweis auf die Teilbereiche der nachhaltigen Entwicklung Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz. Die Rahmenlehrpläne geben vor, dass die Schüler*innen im Rahmen ihrer Berufsausbildung lernen sollen, Verantwortung in sozialer und ökologischer Hinsicht zu übernehmen und die Fähigkeit fördern im Beruf und in der eigenen Lebensweise verantwortungsbewusst zu handeln. Des Weiteren wird auf die Probleme der heutigen Zeit eingegangen, die das friedliche Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt unter Wahrung kultureller Identität, die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage sowie die Gewährleistung der Menschenrechte betreffen. Jedoch ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht über die Prüfungen, Curricula, Ordnungsmittel oder durch die Ausbildung von Lehrpersonal in die Berufsausbildung integriert. In berufsbildenden Schulen kann das Thema ‚Kommunalpolitik‘ Teil des Politikunterrichts im Lernfeld „Demokratie gestalten und verstehen“ sein. Es ist jedoch lediglich als Vorschlag und nicht als fester Bestandteil des Unterrichts im Curriculum verankert. Einige Schulen nehmen jedoch an Projekten, wie „Pimp your own town“ teil, um den Schüler*innen die Abläufe der kommunalen Politik näher zu bringen.

Die Zusammenstellung und Beteiligung von einzelnen Akteur*innen reicht nicht aus, um im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvolle und abgestimmte Zukunftsentscheidungen treffen zu könne. Denn es stellt sich für die große Transformation auch die Frage nach dem ethischmoralischen Kompass, auf dessen Folie die Entscheidungen gefällt werden und welche Kompetenzen für die Entscheidungsfindung benötigt werden. Nicht selten fehlt den Menschen, die sich beteiligen möchten, das Wissen über die komplexen Zusammenhänge und zudem Zeit, sich ausführlich damit zu befassen. So entsteht leicht Misstrauen gegenüber den staatlichen Strukturen, weil die Prozesse, wie es in der Politik zu Entscheidungen kommt, nicht nachvollziehbar oder unbekannt sind.

Skip to content