Nachhaltigkeit
Im Rahmen des Forschungsvorhabens LAZIK N2030 bildet ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit die Ausgangsbasis für die Bearbeitung der Zielkonflikte der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit umfasst hier die Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur. Das Fundament bilden die Menschen mit ihren unterschiedlichen Zielen und Interessen. Kommunikation verstehen die Partner*innen des Verbundvorhabens als Treiber für die nachhaltige Entwicklung. Das Dach bildet die Politik, die durch Gesetze und Vorgaben steuernd Prozesse der nachhaltigen Entwicklung initiieren und fördern kann. Dabei wird auch die globale Dimension der Nachhaltigen Entwicklung sowie die Beachtung von Wirkungen des Handelns von Menschen im Zeitverlauf betrachtet.
Die wohl bekannteste und einprägsamste Definition ist die Folgende:
„Nachhaltigkeit ist eine dauerhafte Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“
(Brundtland, G. H. 1987).
Quelle: Dimensionen der Nachhaltigkeit (Entwurf: Meyer 2020)
Der Brundtland-Bericht aus dem Jahr 1987 gilt als der Beginn des weltweiten Diskurses über Nachhaltigkeit und erstmals auch als Erkenntnis, das viele Probleme weltweit existieren. Gleichzeitig hat die Brundtland – Delegation, der die norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland vorsaß, in vielen Gesprächen vor allem auch mit Nichtregierungsorganisationen und Vertreter*innen der Bevölkerung weltweit herausgefunden, dass es viele Lösungsansätze für die Bewältigung der Probleme gibt.
Verstärkte Diskussionen über die Tragfähigkeit unserer Erde hatte bereits der 1972 veröffentlichte Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ ausgelöst. Im Zuge dieser Erkenntnisse luden die Vereinten Nationen im Jahr 1992 zu einer Konferenz in Rio de Janeiro ein, die erstmals die Bereiche Umwelt und Entwicklung zusammenführte. Eines von mehreren Abschlussdokumenten dieser Konferenz war die Agenda 21, deren Besonderheit und weltweite Bekanntheit insbesondere durch ein Kapitel erreicht wurde. Das Kapitel 28, das besagte, dass in jeder Kommune eine kommunale Agenda 21 erarbeitet werden sollte, also ein Plan, wie eine nachhaltige Entwicklung in der Kommunen in den 4 Dimensionen der Agenda 21 und allen 40 Handlungsfeldern umgesetzt werden sollte. Damals nahm man noch an, dies könne weltweit innerhalb von wenigen Jahren begonnen werden. Das Kapitel 28 ging davon aus, dass vor allem die kommunale Ebene die Ebene ist, wo Menschen tagtäglich handeln und besonders viel zu erreichen ist.
Folgerichtig ist somit auch die kommunale Ebene die Ebene, auf der sich besonders viele der Zielkonflikte finden lassen.
Nachfolgekonferenzen zu diesem als „Rio-Konferenz“ oder auch als „Erdgipfel“ bekannt gewordenem Treffen fanden 1997 in New York („Rio+5“), 2002 in Johannesburg („Rio+10“) und 2012 wieder in Rio statt („Rio+20“).
Aus dem Grundgedanken des Brundtlandberichtes heraus wurden in einem anhaltenden Prozess erst die Agenda 21 (1992), dann die acht Milleniumziele mit dem Zieljahr 2015 und im Jahr 2015 die Agenda 2030 und die dazugehörigen 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) der Vereinten Nationen entwickelt und verabschiedet. Diese aktuellen 17 Nachhaltigkeitsziele bilden aktuell den Kern der Nachhaltigkeitsdebatte. Sie wurden durch 169 Unterziele konkretisiert und von allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen unterzeichnet.
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