Wiederansiedlung des Wolfes vs. Sicherheit Mensch / Nutz- und Weidetiere

Zielkonflikte - Beispiele

Wiederansiedlung des Wolfes vs. Sicherheit Mensch / Nutz- und Weidetiere

Die Wiederansiedlung des Wolfes und damit die Förderung der Biodiversität ermöglichen
oder
Sicherheit von Mensch sowie Nutz- und Weidetieren sowie auskömmliche Wirtschaft der Tierhalter*innen gewährleisten?

Kernfrage:
Wie kann dem Anspruch der Bereitstellung des Lebensraumes für den Wolf Rechnung getragen werden und gleichzeitig das Sicherheitsgefühl der Einwohner*innen der Samtgemeinde Barnstorf erhalten bzw. gestärkt sowie der Schutz von Nutz- und Weidetieren und die auskömmliche Wirtschaft der Tierhalter*innen sichergestellt werden?

Im Jahr 2014 wurde das erste Mal der Wolf wieder in der Samtgemeinde Barnstorf gesichtet. Dabei handelt es sich um die Goldenstedter / Barnstorfer Wölfin. Zu Beginn des Jahres 2017 wurde bestätigt, dass ein Rüde hinzugekommen ist. Im Sommer 2017 wurden 4 Jungtiere geboren. Zudem haben sich die Wölfe mehrfach Siedlungen in der Samtgemeinde Barnstorf und Menschen vor Ort genähert. Der Zuwachs der Wolfspopulation und die Annäherung der Wölfe an von Menschen besiedelte Gebiete führt zu einem wahrgenommenen Sicherheits-verlust in Teilen der Bevölkerung der Samtgemeinde Barnstorf, was in seiner Folge zu einer Verminderung der Lebens- und Wohnqualität führt. Wölfe stellen eine potenzielle / gefühlte Gefahr für die Bevölkerung sowie für Nutz- und Weidetiere vor Ort dar. Durch die Wiederansiedlung des Wolfes entstehen für die Landwirt*innen Probleme und Kosten aufgrund von Nutztierrissen und zu treffenden Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Tiere.

In Niedersachsen sind derzeit 26 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und ein residenter Einzelwolf bekannt. Bei einem Rudel wird von 8 bis 10 Einzeltieren ausgegangen und daher die Anzahl der Wölfe in Niedersachsen auf rund 240 Tiere geschätzt (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz 2020). Bundesweit wird von ca. 105 Wolfsrudeln ausgegangen (Bundesamt für Naturschutz 2019).

Dieser Zielkonflikt betrifft vor allem die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit, aber auch ökonomische Aspekte spielen eine Rolle.

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