Kommunen
Methoden zum Erkennen, Bearbeiten und Lösen von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit in der Kommune
Wie können Zielkonflikte der Nachhaltigkeit erkannt und konkretisiert werden? Wie können Zielkonflikte der Nachhaltigkeit bearbeitet und Lösungsansätze entwickelt werden?
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Hier finden Sie Antworten auf diese Fragen und praktische Methoden und Handlungshinweise zur Anwendung im kommunalen Bereich.
Ziel des Forschungsvorhabens LAZIK N2030 war und ist es, gemeinsam mit Stellvertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vom Zielkonflikt Betroffenen sowie weiteren Interessierten und engagierten Einwohner*innen Zielkonflikte der Nachhaltigkeit zu diskutieren und auf dieser Basis Lösungsansätze zu identifizieren oder neu zu entwickeln.
Dafür wurde das nachfolgend beschriebene Vorgehen erprobt. Die im Forschungsvorhaben angewandten Methoden, die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Probleme sollen Ihnen dabei helfen, Zielkonflikte der Nachhaltigkeit in Ihrer Kommune zu erkennen, zu bearbeiten und im besten Falle zu lösen.
Klicken Sie in der Grafik auf die jeweiligen Methoden für weitere Informationen. Empfehlenswert ist es mit dem Punkt Zielkonflikte der Nachhaltigkeit erkennen zu starten und von da aus dem Prozessverlauf zu folgen.
Zielkonflikte erkennen
Um zu erkennen, an welcher Stelle ein Zielkonflikt der Nachhaltigkeit in Ihrer Kommune vorliegt bzw. ob bekannte kommunale Probleme und Herausforderungen einen Zielkonflikt der Nachhaltigkeit darstellen, ist zunächst ein Blick nach innen notwendig. Die Definition des Zielkonfliktes sollte aus allen relevanten Blickwinkeln erfolgen. Gespräche und Workshops mit Verwaltungsmitarbeiter*innen, Politiker*innen, Jugendlichen, Schulen und weiteren relevanten Stakeholdern liefern hier wichtige Erkenntnisse. Der ergänzende Blick von außen, mittels statistischer Daten und Literaturrecherche, ermöglicht eine Einordnung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit und stärkt das Verständnis für Vorgänge in der eigenen Kommune.
Klicken Sie für weitere Informationen in der Grafik auf die Methode, die Sie interessiert.
Explorative Gespräche zur Identifikation und Definition vorliegender Zielkonflikte der Nachhaltigkeit
Der Zielkonflikt der Nachhaltigkeit ist in Ihrer Kommune bekannt oder Sie haben die Vermutung, dass ein Zielkonflikt vorliegen könnte. Ziel ist es nun, den Zielkonflikt zu identifizieren und zu definieren. Dafür sind weitere Informationen notwendig, die durch Gespräche mit Verwaltungsmitarbeiter*innen gewonnen werden können.
⯆ Mehr anzeigen.Informationen und Wissen zu den Zielkonflikten der Nachhaltigkeit liegen in der Kommunalverwaltung und den betroffenen Fachbereichen bzw. Dezernaten vor. Das Wissen der Verwaltungsmitarbeiter*innen ist eine zentrale Informationsquelle, um möglichst viele Dimensionen des Zielkonfliktes zu erfassen. Das vorhandene Wissen soll miteinander in Verbindung gebracht und zugänglich gemacht werden. Damit dieses Wissen verfügbar und nutzbar ist, sind Gespräche bzw. Interviews zielführend, die dazu dienen den Zielkonflikt in seinen Grundzügen zu definieren.
Aus den Gesprächen mit den Verwaltungsmitarbeiter*innen können wesentliche Hemmnisse und Ursachen sowie erste Hinweise zu Lösungen des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit abgeleitet werden.
Anleitung zur Umsetzung der Methode in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, explorative Gespräche zur Identifikation und Definition vorliegender Zielkonflikte der Nachhaltigkeit in Ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Durch die Gespräche mit den Verwaltungsmitarbeiter*innen wurde deutlich, dass die Kommune zu den Konflikten schon lange mit den Einwohner*innen im Gespräch ist und gleichzeitig Gesetzesvorgaben erfüllen muss. Sie hat keine Möglichkeiten, den Wünschen der Einwohner*innen direkt stattzugeben, weil es die gesetzliche Lage nicht zulässt. Die Handlungsoptionen der Kommunen gestalten sich je nach Zielkonflikt unterschiedlich. Auch wenn nach dem beschriebenen Subsidiaritätsprinzip viele Kompetenzen auf kommunaler Ebene liegen, gibt es Aufgaben die auf Landes- oder Bundesebene geregelt werden.
Ziel sollte es deshalb nicht eine Gesetzesänderung auf den übergeordneten Ebenen zu erwirken, sondern die Akzeptanz und die Bereitschaft Lösungsansätze zu finden vor Ort zu steigern. Es müssen Lösungen zum Umgang mit dem Zielkonflikt in der Kommune gefunden werden.
Ausgewählte Ergebnisse der explorativen Gespräche zum Download
Literaturrecherche und Datenanalyse zur IST-Situation des Zielkonflikts der Nachhaltigkeit
Im Fokus steht das Sammeln von Informationen über den Zielkonflikt der Nachhaltigkeit mittels Literaturrecherche und Datenanalyse zur IST-Situation des Zielkonflikts der Nachhaltigkeit.
Ziel ist es, sich mittels einer Literatur- und Internetrecherche sowie einer Datenanalyse einen Überblick über die gesamte Fragestellung zu verschaffen und den vorliegenden Zielkonflikt der Nachhaltigkeit zu versachlichen. Einige Themen, wie der LAZIK N2030 Beispielkonflikt um die Wiederansiedlung des Wolfes, sind bereits so emotional aufgeladen, dass eine objektive Debatte nur noch schwer möglich ist. Weitreichende Informationen können dabei helfen, alle Beteiligten auf den gleichen Wissensstand zu bringen und ergebnisoffene Diskussionen anzustoßen.
Anleitung zur Umsetzung der Methode in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, Literaturrecherche und Datenanalyse zur IST-Situation des Zielkonflikts der Nachhaltigkeit in der Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
M2: Literaturrecherche und Datenanalyse zur IST-Situation des Zielkonflikts der Nachhaltigkeit
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Die Daten wurden für die Vorbereitung verschiedener Methoden verwendet. Je nach Zielkonflikt und Methode variiert die Interpretation der Daten. Eine graphische Aufbereitung (z.B. in Form einer Bevölkerungspyramide) hilft die Daten schnell für alle verständlich zu machen.
Beispielhafte Datenblätter aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030 zum Download
Identifizieren von Zielgruppen für die Lösung der Zielkonflikte
Im Fokus steht das Sammeln von Informationen über den Zielkonflikt der Nachhaltigkeit mittels Literaturrecherche und Datenanalyse zur IST-Situation des Zielkonflikts der Nachhaltigkeit.
Ziel ist es, sich mittels einer Literatur- und
Die von den Zielkonflikten betroffenen Akteur*innen in die Erarbeitung der Lösungsansätze einzubinden, ist zentral für das Verständnis und die Akzeptanz für mögliche Lösungen. Um herauszufinden wie welche Akteur*innen in den Prozess eingebunden werden können, ist eine Zielgruppenanalyse im Vorfeld der Beteiligungsphase notwendig.
Ziel ist es herauszufinden, welche relevanten Akteur*innen und Akteursgruppen am Prozess der Lösungsfindung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit zu beteiligen sind.
⯆ Mehr anzeigen.Anleitung zur Umsetzung der Methode in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, eine Zielgruppenanalyse in ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
M3: Identifizierung von Zielgruppen zur Lösung der Zielkonflikte
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 wurden drei große Zielgruppen identifiziert, die für alle Zielkonflikte relevant sind. Zusätzlich wurden je Zielkonflikt in den drei großen Zielgruppen weitere Akteursgruppen eingebunden, die für die Diskussion und Bearbeitung des Zielkonfliktes von Bedeutung bzw. durch den jeweiligen Zielkonflikt betroffen sind. So ergaben sich je nach Zielkonflikt im Rahmen der drei großen Zielgruppen unterschiedliche Zusammensetzungen:
- Verwaltung/Politik als diejenigen, die entscheiden.
- Stakeholder als diejenigen, die durch den Zielkonflikt betroffen oder für dessen Lösung besonders aktiv sind
- Jugendliche als diejenigen, die mit heute getroffenen Entscheidungen und deren Folgen in Zukunft leben werden.
Zielgruppen zu identifizieren kann eine sehr komplexe und umfassende Aufgabe sein. Besonders wichtig ist es, zu hinterfragen, worum es bei der Bearbeitung des Zielkonfliktes geht. Im vorliegenden Vorhaben war es wichtig, den Konflikt aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und möglichst viele Sichtweisen authentisch in die Lösungsfindung einzubeziehen.
Anders als bspw. in einem Mediationsverfahren, wo insbesondere diejenigen eingebunden werden, die konkret betroffen sind, wurden im vorliegenden Forschungsvorhaben auch diejenigen, die ein allgemeines Interesse an dem Konflikt und dessen Lösung haben (z. B. Einwohner*innenforum, interessierte Einwohner*innen), aber nicht direkt zur Lösung beitragen können, eingebunden.
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil die Haltung der Einwohner*innen in der jeweiligen Kommune eine große Bedeutung für die Art der Lösungsentwicklung und für die Bereitschaft zur Anerkennung gefundener Lösungsansätze hat. Aufgrund der Komplexität der Zielkonflikte der Nachhaltigkeit und entsprechend facettenreicher Lösungsansätze haben beteiligte Personen durch ihre Erfahrungen, Werte- und Wissensbestände eine eigene Haltung zur Problematik der Lösung von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit. Somit ist die Lösungsfindung in starken Maße von Eigeninteressen bzw. auch der Betroffenheit der jeweiligen Akteur*innen des jeweiligen Zielkonfliktes geprägt. Und auch wenn die Personen nicht direkt betroffen sind, sind sie doch Teil des kommunalen Sozialsystems und können durch die Art der Kommunikation über den Zielkonflikt eine offene lösungsorientierte oder eine eher ablehnende Haltung gegenüber der gemeinsamen Lösungssuche für die Zielkonflikte entwickeln. Entscheidend ist es aber, zu erreichen, dass die Menschen in einer Kommune offen gegenüber der Lösungssuche und bereit sind, die verschiedenen Perspektiven zu diskutieren.
Beteiligungsworkshops zur Konkretisierung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit
Mittels Beteiligungsworkshops kann die Sicht unterschiedlicher Akteur*innen bzw. Akteursgruppen auf den Zielkonflikt eingebunden und entsprechende Ideen für Lösungsansätze gesammelt werden. Das Workshopformat kann nach verschiedenen Zielgruppen (Jugendliche, Mitarbeiter*innen der Verwaltung, politische Vertreter*innen, Stakeholder) ausgerichtet werden.
⯆ Mehr anzeigen.Ziel der Beteiligungsworkshops ist es, einen möglichst großen Querschnitt der Bevölkerung an der Lösungsentwicklung der Zielkonflikte der Nachhaltigkeit zu beteiligen, um ein breites Spektrum an Sichtweisen sowie Ideen einzubinden und das Verständnis für die Komplexität der Zielkonflikte der Nachhaltigkeit in der Bevölkerung zu stärken. Der Dialog führt zum gegenseitigen Austausch von Meinungen und im optimalen Fall zu einem Verständnis für andere Sichtweisen auf den Zielkonflikt und zur Öffnung der Akteur*innen für verschiedenen Lösungsansätze.
Anleitung zur Umsetzung der Methode in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, Beteiligungsworkshops zur Konkretisierung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit in ihrer Kommune durchzuführen.
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M4: Beteiligungsworkshops zur Konkretisierung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Für die Qualität und nachhaltige Wirkung von Lösungsansätzen für Zielkonflikte der Nachhaltigkeit sind die Partizipation der Einwohner*innen und der Dialog mit- und untereinander eine grundlegende Voraussetzung. Auch das Verständnis und die Sensibilisierung der Einwohner*innen für kommunale Entscheidungsprozesse und Themen der nachhaltigen Entwicklung sind wesentliche Bestandteile bei der Entwicklung von breit akzeptierten Lösungsansätzen.
Im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 wurden in beiden Projektkommunen je drei Beteiligungsworkshops in den Projektkommunen durchgeführt:
- Vertreter*innen der Kommunalpolitik (Stadtrat bzw. Samtgemeinderat, Ortschaftsräte) und Kommunalverwaltung
- Stakeholder*innen der Zielkonflikte (beim Zielkonflikt Wolf vs. Sicherheit bspw. Landwirt*innen vertreten, die Wolfsangriffe auf ihre Nutztiere befürchteten).
- Jugendliche und junge Erwachsene (Jugendbeirat, Jugendclub, weitere interessierte Jugendliche)
Beispielhafte Ergebnisse der Beteiligungsworkshops zum Download
Zielkonflikte bearbeiten
Im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 hat sich gezeigt, dass Faktoren wie übergeordnete Handlungsvorgaben, komplexe Problemstellungen, Einzelinteressen vor Ort in den Kommunen, fehlendes Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung in der Bevölkerung, begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen in der Kommunalverwaltung die Bearbeitung von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit und die Erarbeitung von Lösungsansätzen zu einer herausfordernden Aufgabe werden lassen.
Die nachfolgendend vorgestellten Methoden geben Ihnen die Möglichkeit, Zielkonflikte der Nachhaltigkeit zu bearbeiten und mögliche Lösungsansätze mittels eines Beteiligungsprozesses zu erarbeiten, der das Ziel verfolgt, das vor Ort in den Kommunen vorhandene Wissen zu nutzen und mit Fachexpertise von außerhalb zu ergänzen.
Klicken Sie für vertiefenden Informationen in der Grafik auf die Methode, die Sie interessiert.
Für Hintergrund Informationen zur angepassten Delphi-Methode klicken Sie in der Grafik auf Delphi-Methode.
Angepasste Delphi-Methode – Beteiligungsprozess zum Bearbeiten von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit
Die Delphi-Methode bietet die Basis dafür, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit Vertreter*innen für den Zielkonflikt relevanter Themenfelder zusammenzuführen und Lösungsansätze im Bereich nachhaltiger Entwicklung zu diskutieren sowie ggf. konkrete Lösungsansätze zu identifizieren oder neu zu entwickeln.
Die Delphi-Methode ist der Überbau des Beteiligungsprozesses zur Erarbeitung von Lösungsansätzen für Zielkonflikte der Nachhaltigkeit und besteht insgesamt aus drei Runden, welche aus Workshops vor Ort in der Kommune sowie der online-Beteiligung externer Expert*innen besteht.
⯆ Mehr anzeigen.Der hier vorgestellte und im Vorhaben LAZIK N2030 angepasste Ansatz der Delphi-Methode verfolgt das Ziel, eine möglichst große Bandbreite an Akteur*innen aus der Kommune einzubinden, um so möglichst viel endogenes (d.h. in der Kommune verfügbares) Wissen zusammenzutragen und durch externes Wissen von Expert*innen zu ergänzen. Anhand dieses Wissens können akzeptierte und nachhaltige Lösungsideen für den vorliegenden Zielkonflikt der Nachhaltigkeit entstehen und gesammelt werden.
Das im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 erprobte, an die Delphi-Methode angelehnte Verfahren besteht im Wesentlichen aus den folgenden vier Schritten:
Mittels Beteiligungsworkshops kann die Sicht unterschiedlicher Akteur*innen bzw. Akteursgruppen auf den Zielkonflikt eingebunden und entsprechende Ideen für Lösungsansätze gesammelt werden. Das Workshopformat kann nach verschiedenen Zielgruppen (Jugendliche, Mitarbeiter*innen der Verwaltung, politische Vertreter*innen, Stakeholder) ausgerichtet werden.
1. Schritt: Thesenformulieren und Expert*innenbeteiligung (Online-Befragung)
- Externe Perspektive auf den vorliegenden Zielkonflikt der Nachhaltigkeit einbinden und eine Bewertung der bereits erarbeiteten Lösungsansätze einholen.
- Den Zielkonflikt möglichst vollständig aus verschiedenen Blickwinkeln in seiner Komplexität erfassen.
Die Einbindung verschiedener, teilweise konträrer Meinungen und Standpunkte ist dabei ein wichtiger Bestandteil
2. Schritt: Szenarioentwicklung und Megatrends
- Identifizierung von Treibern und Megatrends als wichtige Einflussgrößen für den zukünftigen Umgang mit den Zielkonflikten.
- Auf Basis der Treiber und Megatrends verschiedene Zukunftsszenarien zu den Zielkonflikten entwickeln.
- Die Entwicklung von Szenarien zur Entwicklung neuer Ideen und Lösungswege nutzen und die Akteur*innen dazu animieren, die zukünftige Entwicklung im Auge zu behalten und so ein nachhaltiges Handeln zu implementieren.
3. Schritt: ZiKATo (in Anlehnung an den Papiercomputer von F. Vester)
- ZiKATo steht für ZielKonflikt Analyse Tool. Mittels des ZiKATo können die Wirkungszusammenhänge von den jeweiligen Zielkonflikt bestimmenden Einflussfaktoren erfasst werden.
- Ziel ist es herauszufinden, an welcher Stelle eine Einflussnahme aus Sicht der beteiligten Akteur*innen besonders Sinn macht, um zu effektiven Lösungen für den jeweiligen Zielkonflikt der Nachhaltigkeit zu gelangen.
4. Schritt: Auswahl von Lösungsansätzen und Entwicklung von Umsetzungsschritten
- Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse erfolgt die Auswahl zielführender und praktikabler Lösungsansätze.
- Abschließende Identifikation erster Schritte zur Umsetzung des Lösungsansatzes und Entwicklung von Prototypen.
Anleitung und Hintergründe zur Umsetzung der Delphi-Methode in Ihrer Kommune
hier finden Sie eine Beschreibung der angepassten Delphi-Methode mit weiterführenden Informationen und Hintergründen zur Anwendung in Ihrer Kommune. Download Methodenblatt:
Thesenformulieren/Expert*innenbeteiligung (Online-Befragung)
Aus den bislang zusammengestellten Ergebnissen zum Zielkonflikt der Nachhaltigkeit (z.B. aus den explorativen Gesprächen, der Daten und Literaturrecherche und den Beteiligungsworkshops) können Thesen abgeleitet werden, die den Zielkonflikt präzise beschreiben. Diese Thesen werden ausgewählten Expert*innen zur Bewertung vorgelegt.
Ziel ist es eine externe Perspektive auf den vorliegenden Zielkonflikt der Nachhaltigkeit einzubinden und eine Bewertung der bereits erarbeiteten Lösungsansätze oder vorliegenden Lösungsideen einzuholen. Der Zielkonflikt soll dabei schon in dieser Phase möglichst vollständig aus verschiedenen Blickwinkeln in seiner Komplexität erfasst werden. Die Einbindung verschiedener, teilweise konträrer Meinungen und Standpunkte ist dabei ein wichtiger Bestandteil.
⯆ Mehr anzeigen.Anleitung und Hintergründe zur Umsetzung der Delphi-Methode in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, eine Online-Befragung mit Expert*innen zur Konkretisierung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit in ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
M6: Thesenformulieren/Expert*innenbeteiligung (Online-Befragung)
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Die Im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 durchgeführte Online-Befragung mit Expert*innen konnten viele relevanten Hinweise zu den bearbeiteten Zielkonflikten erfasst werden. Durch die Vielzahl der (auch kontroversen) Meinungen, ergab sich ein umfassendes Gesamtbild der Zielkonflikte. Zudem können durch die Expert*innen bisher erarbeitete Lösungsansätze reflektiert und auf dieser Basis weiterentwickelt werden.
Beispielhafte Thesen/Befragungen zum Download
- Ausbau Windkraftanlagen vs. Flächenschutz/Lebens- und Wohnqualität/Tierwohl
- Wiederansiedlung des Wolfes vs. Sicherheit Mensch/ Nutz- und Weidetiere
- Kommunale Kindertagesstätte vs. ausgeglichener Finanzhaushalt
- Erhalt der acht Ortsteile vs. Zentralisierung
Die Auswertung der Expert*innenbefragung aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030 zu
den Beispielkonflikten können wir aus datenschutzrechtlichen Gründen an dieser Stelle nicht veröffentlichen. Falls Sie Interesse an den Ergebnissen haben, wenden Sie sich bitte an
info@mensch-und-region.de.
Szenarioentwicklung und Megatrends
Ziel ist es Treiber und Trends der Entwicklung auf verschiedenen Ebenen zu betrachten und darauf aufbauend Zukunftsszenarien zum Zielkonflikt der Nachhaltigkeit zu erstellen, die Impulse für mögliche Lösungsansätze erzeugen können. Die Szenarien können dabei sowohl einen für die kommunale Entwicklung ungünstigen als auch einen für die kommunale Entwicklung günstigen Charakter aufweisen.
⯆ Mehr anzeigen.In einem Workshop entwickeln die Teilnehmenden für den Zielkonflikt der Nachhaltigkeit bis zu 4 Zukunftsszenarien. Dazu bekommen Sie eine Matrix mit zentralen kommunalen Treibern und Megatrends für die Zukunftsentwicklung als Hilfestellung. Die Entwicklung von Szenarien soll neue Ideen und Lösungswege aufzeigen und die Akteure dazu animieren, die zukünftige Entwicklung im Auge zu behalten und so ein nachhaltiges Handeln zu implementieren.
Anleitung und Hintergründe zur Umsetzung der Szenarioentwicklung in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, einen Workshop zur Szenarioentwicklung in ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Die im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 entwickelten Szenarien haben neue Ideen und Lösungswege aufgezeigt und die Akteur*innen animiert, die zukünftige Entwicklung im Auge zu behalten und so ein nachhaltiges Handeln zu implementieren. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit erhalten, verschiedene Zukünfte zu durchdenken, die von mehr oder weniger
Engagement und von mehr oder weniger kommunaler Unterstützung geprägt waren. Dieses Denken „out of the box“ erschloss neue Perspektiven mit einem Blick aus der Zukunft auf das, was man heute aktiv beeinflussen kann, damit eine Zukunft eintritt oder lieber nicht eintritt.
Ergebnisse der Szenarioworkshops zum Download:
ZiKATo (ZielKonflikt Analyse Tool) – Workshop (und Expert*innenbeteiligung)
Zielkonflikte der Nachhaltigkeit bewegen sich in einem komplexen System, d.h. es gibt viele Einflussfaktoren, die auf den Zielkonflikt der Nachhaltigkeit unterschiedlich stark wirken und für seine zukünftige Entwicklung entscheidend sind.
An welcher Stelle im Zielkonflikt ist eine Einflussnahme sinnvoll, um zu effektiven Lösungen für den jeweiligen Zielkonflikt zu gelangen? Auf diese Frage möchte das ZiKATo (ZielKonflikt Analyse Tool, in Anlehnung an den Papiercomputer von F. Vester) eine unterstützende Hilfestellung liefern).
⯆ Mehr anzeigen.Mittels des ZiKATo (ZielKonflikt Analyse Tool) können aus der Sicht der beteiligten Akteur*innen Einflussfaktoren des Zielkonfliktes identifiziert und deren Wirkungszusammenhänge ermittelt werden. Durch das Wissen der Menschen vor Ort in der Kommune (ergänzend durch das Wissen von externen Expert*innen) kann unter Anwendung des ZiKATo die Wirkung dieser Einflussfaktoren untereinander und damit deren Wirkung auf die Entwicklung des Zielkonfliktes der Nachhaltigkeit insgesamt erfasst werden. Dahinter liegen die Einschätzungen der beteiligten Akteur*innen, die die Einflussintensität von Faktor A auf Faktor B beurteilen. Im Ergebnis erhalten die Beteiligten Hinweise, welche Faktoren besonders günstige Hebel für eine Veränderung darstellen bzw. welche Faktoren eher kritisch zu bewerten sind, weil sie keine direkte Einflussnahme zulassen. Das ZiKATo basiert auf der Methode Papiercomputer von Frederic Vester und dient im vorliegenden Vorhaben dazu, zu möglichst effektiven Lösungen für den jeweiligen Zielkonflikt der Nachhaltigkeit zu gelangen.
Gemeinsam mit den Menschen vor Ort aus der Kommune (und ergänzend mit externen Expert*innen) sollen die Wirkungszusammenhänge der Einflussfaktoren bestimmt und daran anknüpfend Empfehlungen zur Lösungsfindung entwickelt werden.
Anleitung und Hintergründe zur Anwendung des ZiKATo in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, das ZiKATo in Ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Die Im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 durchgeführte Analyse mittels des ZiKATo zeigte, dass durch das zusammenführen des Wissens der beteiligten Akteur*innen der Blick auf den vorliegenden Zielkonflikt der Nachhaltigkeit erweitert werden kann und Impulse für neue Lösungsansätze entstehen können.
Deutlich wurde, dass Zielkonflikte der Nachhaltigkeit hoch komplexe Systeme sind, deren Entwicklung von einer Vielzahl an Einflussfaktoren bestimmt wird. Die Analyse der Einflussfaktoren in beiden Kommunen lieferte keine klaren Hinweise auf starke Hebel, mit denen sich die Zielkonflikte unkompliziert steuern ließen bzw. die zu einer Lösung der Zielkonflikte beitragen könnten. Dennoch wurde durch diese Erkenntnis auch deutlich, dass die Lösungen nicht allein auf der kommunalen Ebene liegen. Der Handlungsrahmen, in denen sich Kommunen in Bezug auf den jeweiligen Zielkonflikt bewegen ist in der Regel stark begrenz. Wichtig ist es, die (meist doch eher gering ausgeprägten) Spielräume vor Ort bestmöglich zu nutzen, um den Zielkonflikt lösen oder zumindest abzuschwächen zu können.
Beispielhafte Auflistung der Einflussfaktoren und Ergebnisse des ZiKATo zum Download
Einflussfaktoren:
- Ausbau Windkraftanlagen vs. Flächenschutz/Lebens- und Wohnqualität/Tierwohl
- Wiederansiedlung des Wolfes vs. Sicherheit Mensch/ Nutz- und Weidetiere
- Kommunale Kindertagesstätte vs. ausgeglichener Finanzhaushalt
- Entwicklung einzelner Ortsteile vs. Zentralisierung
Ergebnisse ZiKATo:
Auswahl von Lösungsansätzen und Entwicklung von Umsetzungsschritten - Workshop
Auf Basis der im bisherigen Prozess gewonnenen Erkenntnisse erfolgt in einem Workshop mit Einwohner*innen die Auswahl zielführender und praktikabler Lösungsansätze sowie eine Identifikation erster Schritte und Verantwortlichkeiten zur Umsetzung des Lösungsansatzes.
⯆ Mehr anzeigen.Im Fokus steht die Entwicklung eines konkreten Projekts (Prototyp), der die Umsetzung eines bzw. mehrerer kombinierter Lösungsansätze ermöglicht. Ziel ist es „ins Handeln zu kommen“ und von der Theorie in die Praxis, d.h. in die konkrete Umsetzung zu gelangen. Es geht auch darum, die Bereitschaft zu erzeugen, Neues auszuprobieren und sich auf einen innovativen, nachhaltigen Weg zu begeben.
Beispielprojekte bzw. Prototypen sollen aufzeigen, dass eine Entwicklung in eine bestimmte Richtung angestrebt wird und erste Schritte in einem geschützten Rahmen ausprobiert werden. Dies kann positive Effekte auf eine nachhaltige Kommunalentwicklung haben.
Anleitung und Hintergründe zum Workshop zur Auswahl von Lösungsansätzen und der Entwicklung von Umsetzungsschritten in Ihrer Kommune
Hier finden Sie eine Beschreibung der Methode, die Ihnen dabei hilft, den Workshop zur Auswahl von Lösungsansätzen und der Entwicklung von Umsetzungsschritten in Ihrer Kommune durchzuführen.
Download Methodenblatt:
Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben LAZIK N2030
Die Workshops im Forschungsvorhaben LAZIK N2030 haben gezeigt, dass Ergebnisse für Zielkonflikte der Nachhaltigkeit sehr individuell und im starken Maße Abhängig von spezifischen Rahmenbedingungen in den unterschiedlichen Kommunen sind. Lösungsansätzen für Zielkonflikte der Nachhaltigkeit in einer Kommune sind daher nicht zwangsläufig auch für eine andere Kommune von Nutzen. Ein Schema F oder eine Blaupause zur Lösung von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit gibt es nicht.
Die Auswahl und Konkretisierung der Lösungsansätze bildet keineswegs den Schlusspunkt. Die ausgearbeiteten Lösungsansätze müssen in die Umsetzung gebracht werden!
Wichtig ist es, Zuständigkeiten und Verantwortungen zu definieren – Welche Akteur*innen müssen einbezogen werden? Wer hat welche Kompetenzen und kann sich wie einbringen? Auch die Politik muss eingebunden werden, um als Entscheidungsträger die Umsetzung der definierten Lösungsansätze
voranzubringen.
Beispielhafte Ergebnisse zum Download:
Zielkonflikte lösen
Bestandteil der Arbeit in komplexen Systemen ist, dass nicht alle Wirkungen, die durch Eingriffe erzeugt werden, vorbestimmbar sind. Somit ergeben sich im Prozess viele neue Perspektiven und Ideen, die dazu führen, dass sich neue Wege öffnen.
Diese können z. T. wichtiger sein, als die mit dem Vorhaben intendierten Ergebnisse, um eine nachhaltige Kommunalentwicklung zu implementieren und Zielkonflikte zu lösen.
Die Identifizierung und Umsetzung geeigneter Lösungsansätze steht am Ende des Prozesses. Einen Weg aus dem Dilemma der Kommunen zu finden, ist keine Selbstverständlichkeit. Lösungen sollten dabei langfristig und tragfähig sein. Auch wenn geeignete Lösungsansätze gefunden werden, ist eine nachhaltige Umsetzung in den Kommunen eine herausfordernde Aufgabe. Die Komplexität der Problemlage sowie mangelnde zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen in den Kommunalverwaltungen und der Wissensstand in der Bevölkerung sind hierbei wohl die größten Hürden. Die Lösung der Zielkonflikte der Nachhaltigkeit gehört nicht zu den Pflichtaufgaben der Kommunen, weshalb die Ressourcenfrage prioritär ist. Daraus lässt sich ableiten, dass ein Umdenken bezogen auf die Priorisierung von Aufgaben in den Kommunen dringend erforderlich ist, wenn die Transformation gelingen soll. Zudem können die Kommunen diese Aufgabe nicht allein schultern. Gerade bei durch übergeordnete Ziele produzierten Konflikten ist die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behörden und Akteur*innen, Politik und Verwaltungen von großer Bedeutung.